Eutrophierung

Eutrophierung bezeichnet die Überdüngung von Gewässern, bedingt durch ein erhöhtes Nährstoffvorkommen (z.B Phosphor-, Stickstoffbindungen) im Wasser. Durch starke Düngung in der Landwirtschaft werden diese Nährstoffe in die Gewässer gespült.

Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff gelangen so durch Düngemittel oder Kläranlagen der Landwirtschaft im Übermaß in die Umwelt. Diese beiden Nährstoffe begünstigen das Wachstum von Pflanzen.
Durch Niederschlag und über Flüsse gelangen diese Nährstoffe in Gewässer und auch Meere. Dies führt zu einem erhöhten Wachstum des Phytoplanktons, da die Nährstoffe, als wichtiger Wachstumsfaktor übermäßig vorhanden sind. Phytoplankton kann sich fast gänzlich ungehindert vermehren. Dieser lagert sich an der Wasseroberfläche an und sorgt so für eine Trübung des Wassers. Durch diese Bioalgenmasse kann kaum Sonnenlicht den Grund des Gewässers erreichen. Dies führt zu einem Massensterben der Pflanzen in dem Gewässer, da diese das Sonnenlicht zur Photosynthese Der Vorgang, bei dem anorganische Stoffe mit Hilfe von Licht als Energieträger zu organischen Stoffen aufgebaut werden. benötigen.

Das Phytoplankton benötigt ebenfalls viel Sauerstoff. Daraus folgt eine Sauerstoffunterversorgung für all die anderen Organismen. Auch Fische müssen darunter leiden. Im extremsten Fall sterben fast alle Organismen des Gewässers ab.

Auch Meere sind davon betroffen. Die Mechanismen sind dieselben. Meere die an Flussmündungen angrenzen, an deren Flüssen intensive Landwirtschaft betrieben wird, sind besonders betroffen. Durch Überdüngung gibt es bereits sogenannte Todeszonen in der Ostsee und dem Schwarzen Meer. Diese Todeszonen sind gekennzeichnet von Sauerstoffarmut (weniger als 2mg Sauerstoff pro Liter). Dementsprechend kann dort kein höheres Leben mehr existieren.

Karte, welche die Todeszonen in der Ostsee grafisch verdeutlicht. © Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde - IOW

Todeszonen sind reversibel, das heißt, sie können wieder zurückgehen. Die einzige Möglichkeit, dies voranzutreiben, ist die Regulierung von stickstoff- und phosphorhaltigen Düngemitteln. Würde die Todeszone der Ostsee wieder verschwinden, wäre das Ökosystem um ein Drittel produktiver als zum jetzigen Zeitpunkt.