Mit Spanien wird von vielen besonders die Urlaubsatmosphäre verbunden. Auch die klassischen Mallorca-Touristen kommen schnell in den Sinn. Aber nicht nur die Inseln, auch das Festland lockt viele Touristen an. Häufig kommen sie in den Küstenstädten mit großen Kreuzfahrtschiffen an und bleiben für einen Tag. In diesen Städten wie z.B. Cádiz (im Süden des Landes an der Atlantikküste) werden an den Tagen extra kleine Märkte aufgebaut und es wird bei einem Gang durch die Straßen sofort klar - ¡Los guiris vienen! (Die Touris kommen!)

Ob Strandurlaub, Wanderurlaub, Erlebnisurlaub, Sprachreise oder Pilgerreise – Spanien bietet für jeden eine Möglichkeit, seine Ferien dort schön zu verbringen. Viele Städte sind besonders im Sommer hauptsächlich durch Touristen geprägt, aber auch abseits davon in den ländlichen Regionen gibt es viel zu sehen und zu entdecken.

Als ein Land mit sehr viel Küste zeichnet sich Spanien auch durch eine Vielzahl von schönen Stränden aus. Das wissen nicht nur die Touristen, sondern auch die Einheimischen. So verbringen viele ganze Tage im Sommer an den Stränden und bauen dort Pavillons auf, bringen Liegestühle mit und kühlen ihre Getränke in großen Kühlboxen. Man trifft dort Familie und Freunde und geht erst wieder nach Hause, wenn die Sonne untergeht.

Die Kathedrale von Santiago de Compostela ist das Ziel für die Pilger, die sich aus verschiedenen Richtungen auf den Camino de Santiago (der Jakobsweg) begeben. Die Ortschaften entlang des Camino sind von Hostels und Herbergen für Pilger geprägt und überall kann man sie mit großen Rucksäcken und Wanderschuhen oder auf dem Fahrrad entdecken. Auf dem Vorplatz der Kathedrale sammeln sie sich und viele verbringen Stunden dort auf dem Boden sitzend, während sie stolz auf ihre Pilgerreise zurückblicken.

Der Palacio Real de Madrid ist die Residenz des Königs von Spanien: Felipe VI de España. Es ist das größte königliche Schloss Europas und daher auch für Touristen ein beliebtes Ausflugsziel. Spanien wird von einer parlamentarischen Monarchie regiert und das Königshaus hat für die Bevölkerung bis heute einen wichtigen gesellschaftlichen Wert.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Madrid ist das Teatro Real, das sich in unmittelbarer Nähe zum Königspalast befindet. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert gilt als eines der beeindruckendsten Opernhäuser Europas und ist auch heute noch in dieser Funktion.

Die Gran Vía ist mit ihren 1,36 km eine der wichtigsten Straßen im Zentrum von Madrid, auf der ein stetiges Treiben herrscht. Heutzutage ist sie im Wesentlichen eine Einkaufsstraße, an der sich alle großen Marken angesiedelt haben. Folgt man ihr, so führt sie entlang von vielen Monumenten der Stadt, sodass sie auch Massen von Touristen anzieht. Trotz der vielen Menschen, sind besonders die alten Gebäude ein Hingucker und definitiv einen Besuch wert.

Ein typisches Symbol Spaniens ist der toro (der Stier) und in den vergangenen Jahrhunderten gehörte der Stierkampf zu den festen Traditionen Spaniens. Bis heute ist er nicht gänzlich verboten, obwohl in der Gesellschaft immer mehr Zweifel aufgrund des Tierwohls aufkamen. Trotzdem sind die Plazas de los Toros (die Stierkampfarenen) aufgrund ihrer besonderen Bauweise ein beliebtes Ziel für Touristen.

In der spanischen Kultur dominiert vor allem die katholische Religion. Dies wird vor allem in der Semana Santa (die Karwoche) in Andalusien deutlich. Ausgehend von den Kathedralen starten die procesiones, bei denen sehr kunstvolle, tischförmige Konstruktionen (los Pasos) durch die engen Straßen der Städte getragen werden. Begleitet werden sie dabei von Musikzügen mit Trommeln und Hörnern sowie hunderten Zuschauern. Inzwischen sind die Prozessionen auch für Touristen von besonderem Interesse. Die Prozessionen der Semana Santa werden auch in Livestreams bei YouTube und im spanischen Fernsehen übertragen.

Die spanische Gastronomie ist besonders von Fisch und Meeresfrüchten, aber auch von den vielen tapas Angeboten geprägt. Die tapas können als kleine leckere Häppchen verstanden werden, die man gerne mit Familie und Freunden teilt. Inzwischen sind auch hier in Deutschland bereits einige Restaurants zu finden, die tapas nach spanischer Tradition anbieten. Allerdings fällt man in Spanien sofort auf, wenn man zu deutscher Zeit um 19 Uhr zum Abendessen im Restaurant erscheint. Abgesehen davon, dass viele Restaurants erst gegen 19 Uhr nach der siesta wieder öffnen, wird in der spanischen Kultur im Sommer meist erst ab 20 Uhr zu Abend gegessen und dort ist der Tag um 22 Uhr noch lange nicht vorbei.

Im Nordwesten Spaniens befindet sich Galicien. Die Landschaft ist geprägt von Meer, Bergen, Flüssen und viel grüner Natur. Häufig etwas versteckt und abgelegen finden sich die Pazos. Dabei handelt es sich um alte Herrenhäuser des galicischen Adels, die überwiegend zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert gebaut wurden. Besonders sehenswert sind auch die Gärten der Pazos, die man heute auch in vielen Fällen besichtigen kann. Neben den Ziergärten mit verschiedensten Blumen gibt es auch Waldbereiche und Nutzgärten, vor allem für den Anbau von Wein.

Viele der alten Städte Spaniens zeichnen sich durch sehr enge Straßen aus, in denen jeder Autofahrer, der dies nicht gewohnt ist, Angst um seine Außenspiegel hat. Der Hintergrund der schmalen Gassen mit hohen Wohnhäusern rechts und links ist ganz simpel der Schatten. Durch die hohen Häuser liegen die Straßen auch während der heißen Mittagszeit im Schatten und bieten einen Rückzugsort während der siesta.

Neben den beeindruckenden Altstädten Spaniens, die vor allem im Süden auch durch arabische Einflüsse geprägt wurden, finden sich in vielen Städten architektonische Hingucker. Auf diesem Bild sieht man Casa Milà, ein Gebäude in Barcelona, das von dem spanischen Architekten Antoni Gaudí geplant wurde. Besonders bekannt ist er für sein Mitwirken bei dem Bau der Basílica de la Sagrada Família, die sich ebenfalls in Barcelona befindet.

Spanien ist ein Land, das sich durch ganz verschiedene Landschaften auszeichnet. Während im Norden Berge und viel grüne Natur vorzufinden sind, ist der Süden geprägt von Trockenheit und einer völlig anderen Vegetation. Im Norden dominieren Laubbäume und bunte Blumen, während im Süden eher Kakteen und Palmen die Landschaft prägen. Durch die unterschiedlichen Umweltbedingungen zeigt Spaniens Natur eine besondere Vielseitigkeit.

Spanien zeichnet sich bis heute als ein religiös geprägtes Land aus und besonders der katholische Glauben spiegelt sich in vielen Städten wider. Besonders zu katholischen Feiertagen zeigt sich dies im Süden Spaniens bei den vielen Feierlichkeiten, wie z.B. der Semana Santa zu Ostern. Außerdem hat in Spanien der Namenstag eine ähnliche und zum Teil sogar wichtigere Bedeutung als der Geburtstag. Auch dies ist eine katholische Tradition und zeigt den Einfluss der Religion in der Gesellschaft.