Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

Freitag, den 30. September 2009 wurde unserer Schule der Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ verliehen. Wir gehören dem größten deutschen Schulnetzwerk an. Die Paten des Projektes wurden von den Klassensprecherinnen und Klassensprechern des Schuljahres 2009 ausgewählt. Es ist die Band „3ecksperiment“ aus Lübeck.

In den Folgejahren gab es viele Aktionen gegen Rassismus und Intoleranz, so z. B.:

2009: Gründungsveranstaltung: unsere Schule wird zusammen mit den anderen Schulen des Möllner Schulbergs „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Die Wahrnehmung der damit verbundenen Verpflichtungen übernimmt der Schülerrat, ein Zusammenschluss aller Schülervertretungen der Schulen des Schulbergs. Viele Schülerinnen und Schüler unterzeichnen persönlich die Regeln:
1. Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe meiner Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
2.  Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, zukünftig einander zu achten.
3. Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule ein Mal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierung durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskrimierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.

2010: Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung „Rechtsradikalismus bekämpfen – Demokratie stärken“ in der Pausenhalle, Ausbildung von 10 Oberstufenschülerinnen zu Ausstellungsscouts, Zusatzveranstaltungen zur Eröffnung und zu rechtsradikalen Symbolen

2010: Überarbeitung der von Schülerinnen und Schülern angefertigten Ausstellung „Die Möllner Brandanschläge von 1992“

2011: Besuch mehrerer Klassen einer Theateraufführung zu den Möllner Brandanschlägen in der Möllner Gemeinschaftsschule

2011: Durchführung eines Antirassismustages für alle fünf Klassen des 6. Jahrganges mit Besuch der Möllner Fatih Sultan Camii Moschee und einem geführten Gang über den alten Möllner Friedhof mit Informationen zu den Gräbern der Zwangsarbeiter/innen im 2. Weltkrieg

2011: Abendkonzert im JuZ mit der Paten-Band „Dreiecksperiment“ in Zusammenarbeit mit der offenen Jugendarbeit Mölln

2012: Veranstaltung einer Podiumsdiskussion zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit dem Wipo-Profil

2012: Podiumsdiskussionen zum Rechtsextremismus u. a. mit dem damaligen Innenminister Herrn Schlie

2013: Aktionstage der Toleranz und Demokratie am 18.02.2013 und am 17.04.2013 sowie Kooperationsprojekt mit dem Jüdischen Museum Berlin am 28.10.2013 („on.tour – Das JMB macht Schule“: eine Ausstellung zur jüdischen Geschichte und zwei Workshops der 9. Jahrgangsstufe zum Thema „Jüdisches Leben nach 1945 in Deutschland“)

2014: von Schülerinnen und Schülern 2015 erstellte Ausstellung „Rechtsextremismus im Fussball“

2015: Umfrage bei Schüler/innen unserer Schule zum Thema „Ausländer“, Deine Hand gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, Flasmob „Schrei nach Liebe“

2016: Workshop von Schüler/innen zum Thema „Wie gehe ich mit Fremdenfeindlichkeit im Internet um?“

2016: Theateraufführung „Dreck“ der Kulturschule zum Thema Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

2016: Beteligung der SuS der AG „SoR/SmC“ und der Klasse Ed am Logo-Wettbewerb für eine Demokratiekampagne des Vereins „Miteinander Leben e. V.“

Seit 2014 gibt es eine neue AG, die sich sehr engagiert für dieses Thema einsetzt. Sie hat 2015 einen neuen Paten geworben. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit unserem Paten, dem Musiker Leroy Jönsson.

Kunstprojekt der Ed - "Opfer von Gewalt"

Bericht zum Kunstprojekt „Opfer von Gewalt“ des WiPo Profils Ed des Marion-Dönhoff-Gymnasiums Mölln

Unser Besuch der Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt“ in Mölln während einer Kunststunde im November löste ein Kunstprojekt aus, welches zur Gestaltung von einer Reihe von Plakaten gegen Gewalt und Diskriminierung führte.
Als Schule ohne Rassismus und in Zusammenarbeit mit der Kunstlehrerin Frau Bormann-Karsten und der Kulturvermittlerin und Künstlerin Eva Ammermann haben wir, das WiPo-Profil Ed des Marion-Dönhoff-Gymnasiums, als erstes mithilfe einer
Schattenspielleinwand silhouettenhafte Schattenfigurengruppen, also Standbilder geschaffen, die Gewalt insbesondere aus Sicht der Opfer zeigten. Diese Darstellungsweise diente dazu, dass die Personen hinter der Leinwand unkenntlich wurden, womit wir zeigen wollten, dass jeder ein Opfer, Retter oder Täter sein kann.
Denn anlässlich unseres Ausstellungsbesuchs mussten wir leider feststellen, dass rechte Gewalt in unserer Gesellschaft stattfindet, obwohl wir es nicht immer aktiv mitbekommen. Sie findet also oft im Schatten statt, weshalb unsere Bilder in Formen von Fotos und Zeichnungen das gleiche tun.
Da es unser Ziel war, Plakate gegen diskriminierende Gewalt zu gestalten, entstanden zunächst viele Fotos und Zeichnungen von der Schattenaktion, also eine Art Bilderpool. Vielen Dank auch Herrn Marangi und Frau Ammermann für das Fotografieren während der Aktion.
In der nächsten Kunststunde bearbeiteten wir in Gruppen ausgewählte Bilder grafisch und künstlerisch mit Bildbearbeitungsprogrammen an unseren Laptops. Eine Gruppe kreierte Slogans und kleine Texte, die die Aussage der geplanten Plakate verdeutlichen sollten. Schriftarten und Farben wurden zur Verstärkung der plakativen
Aussagen gewählt und eingesetzt. Die Aktion hat in kurzer Zeit gute Ergebnisse gebracht, die wir nun in Form von 6
Plakaten vor uns liegen haben.

„Als ein Teil der Projektarbeit fand ich besonders die Arbeit hinter oder an der Leinwand interessant und aufregend, denn dies regte einen selber an, sich in die Rolle eines Opfers, beziehungsweise eines Retters oder eines Täters hineinzuversetzen. Doch auch das Entwerfen der Plakate und der Slogans regte einen zum Nachdenken an.“ Marvin Ritter

„Sicherlich wurde uns der inhaltliche Aspekt der Problematik der unbeachteten rechten Gewalt nähergebracht, aber wir haben auch bemerkt, was man als Team Gutes erreichen und entwickeln kann, wenn jeder ein paar gute Ideen einbringt.“
Friederike Solterbeck

„Insgesamt war der workshop eine schöne und spannende Erfahrung, da wir alle zusammen gearbeitet haben und somit helfen konnten, die Relevanz des Themas auch an unserer Schule hervorzuheben und somit Leute darauf aufmerksam zu machen, etwas zu ändern. Auch das Darstellen der Situation war spannend zu sehen, genauso wie die nachträgliche Bearbeitung der Bilder.“ Lene Maaß

„Ich denke, ich spreche für die meisten Schüler*innen der Ed, wenn ich sage, dass wir persönlich viel gelernt haben. Zum einen hatten wir innerhalb der Klasse viel Spaß, allerdings wurde uns ebenfalls die Wichtigkeit des Themas, auch heute noch, bewusst gemacht und hat uns stark zum Nachdenken bewegt.“ Emma Krause

„Die Plakate sind eigentlich recht gut gelungen und haben auch eine klare Aussage. Einerseits hat man etwas über das Thema Fotografie gelernt und wie man am besten damit umgeht und andererseits hat man nochmal etwas über rechte Gewalt und ihre Auswirkungen gelernt.“ Jasper Kraus

„Mir persönlich hat dieses Projekt sehr gefallen, da wir uns im Vorhinein mit einer Ausstellung rechter Gewalt auseinandergesetzt haben. Dabei ist mir besonders klar geworden, dass wir mit diesem Projekt wirklich etwas Gutes tun, welches andere Menschen vor Gewalttaten zurückhält. Ich schätze, deswegen war auch das Engagement so stark in der Klasse und deshalb sind die Ergebnisse vielleicht so gut geworden. Ich konnte auch wirklich viel mitnehmen aus diesen Stunden, schließlich mussten wir aus künstlerischer Sicht sehr kreativ werden, um diesen Plakaten ein angemessenes Aussehen zu verleihen.“ Lennard Kutscher

Fotos von Aktionen im Projekt Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage
Schulentwicklung als Demokratiebildung

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