Häufig geht man davon aus, dass man die Unterschiede von einem Meer und See eindeutig erkennt, aber man kann sich täuschen.
Meere und Ozeane haben ein salziges Wasser. Im Gegensatz dazu stehen die Seen mit ihrem Süßwasser, jedoch gibt es auch einige Seen, die ein Wasser mit erhöhtem Salzgehalt besitzen. Dementsprechend ist nicht jeder See von Süßwasser geprägt. Viele Menschen nehmen an, dass Seen eindeutig kleiner sind als Meere, doch auch dies trifft nicht immer zu, denn viele Seen umfassen eine größere Fläche als einige Meere. Als Beispiel: Das Meer zwischen der Balkaninsel und Kleinasen, das Marmarameer, umfasst nur 11.500km2. Im Gegensatz dazu steht der nordamerikanische See "Lake Superior", dieser deckt eine Fläche von 82.000km2 ab.Der grundsätzliche Unterschied, der ein Meer von einem See unterscheidet, ist der offene Austausch mit den Ozeanen. Seen haben nur einen indirekten Wasseraustausch mit den Ozeanen, der durch die Verdunstung und den Niederschlag bedingt ist. Der Unterschied zwischen Seen und Ozeanen ist eindeutig. Ozeane verbinden durch ihre Wasserflächen die Kontinente. Ozeane und Meere besitzen ein marines Ökosystem, welches in den Link beschrieben wird. Seen dagegen haben ein limnisches Ökosystem, welches zumeist von Süßwasser geprägt ist.
In dieser Tabelle haben wir versucht, die Unterschiede der beiden Ökosysteme kurz und knapp zusammenzufassen und nach Themen zu gliedern:
Vergleichskriterien | Meer | See |
---|---|---|
Ökosystem | marines Ökosystem | limnisches Ökosystem |
Art des Gewässers | offene Gewässer, die im Austausch mit anderen Meeren stehen | Binnengewässer |
Entstehung | - Auseinanderbrechen des Superkontinentes Pangäa - Entstehung geographisch abgrenzbarer Ozeanbecken durch Plattentektonik | Ein See kann auf verschiedene Weisen entstehen: 1. künstlich angelegte Seen (z.B. Baggerseen, Stauseen) 2. natürlich entstandene Seen durch Plattentektonik, Gletscher, vulkanische Aktivitäten etc. (z.B. Glazialseen, Tektonische Seen, Kraterseen) |
Abiotische Faktoren | leer |
leer |
Salinität | Häufig schwankend, da der Salzgahealt von der geographischen Lage, der Verdunstung, den Niederschlägen und Zuflüssen abhängig ist. | Häufig geringerer Salzgehalt als in den Meeren, jedoch können die Werte stark schwanken. |
Zonierung | Je nach Tiefe des Meeres bis zu 5 verschiedene Zonen: - Epielagialer- Raum (bis 200m tief) Merkmale: Artenvielfalt, stark lichtdurchflutet, Photosynthese - Mesopelagialer- Raum (200- 1000m) Merkmale: kein Pflanzenbewuchs, keine Photosynthese - Bathypelagialer- Raum (1000-4000m) Merkmale: keine Lichtdurchflutung, Tiefseelebewesen - Abyssopelagial- Schicht (4000- 6000m) Merkmale: Temperaturen um den Gefrierpunkt, Nahrungsknappheit - Hadopelagial (6000- 11000m) Merkmale: zusätzlich nur sehr wenig Leben (z.B. Borstenwürmer) |
Je nach Tiefe des Sees bis zu 3 verschiedene Zonen: - Nährschicht Merkmale: beste Möglichkeit für den Ablauf der Photosynthese, Produktion der Biomasse - Sprungschicht Merkmale: sprunghafter Temperarturfall - Zehrschicht Merkmale: es wird mehr Sauerstoff benötigt, als produziert werden kann |
Meeresströmungen | Starke Strömungen (bis zu 2m/sek schnell), die von verschiedenen Faktroen beeinflusst werden. Unter anderem durch:
Corioliskraft, Temperaturunterschiede, Salzgehalt aber auch Gezeiten oder die Zentrifugalkraft |
Schwache Strömungen - Grundwasserströmungen: Diese entstehen durch Verbindungen zu einer größeren Wassermenge, die meist unterhalb des Grundes aufzufinden ist, sodass durch den Wasseraustausch Strömungen entstehen können. Diese sind jedoch um ein Vielfaches langsamer, als die Strömungen im Meer |
Fauna | Lebensraum auch für größere Tiere geeignet (z.B. Wale) - Plankton, Nekton, Benthos - größere Artenvielfalt | eher kleinere Lebewesen, die sich auf das Binnengewässer spezialisiert haben - Plankton, Nekton, Benthos |
Flora | - Algen - überwiegend Unterwasserpflanzen - spezielle Salzpflanzen, die sich an den Salzgehalt im Meer angepasst haben | - Algen - oft auch Pflanzen, die auf der Oberfläche schwimmen |
Lebensraum | Schelfmeer - Wattenmeer - Aphotische Tiefsee - Tiefseeboden - Mangroven - Tropisches Kroallenriff - Ozean/ offenes Meer - Arktis und Südpolarmeer genauere Informationen: Lebensraum Meer | Freiwasserbereich: 1. Wasseroberfläche (z.B. Stockente, Höckerschwan…) 2. Grenzschicht Luft und Wasser (z.B. gemeine Stechmücke, gemeiner Wasserläufer, Piratenspinne…) 3. Im Wasser schweben (z.B. Grünalgen, Kieselalgen, Krebse…) 4. Im Wasser schwimmen (z.B. Karpfen, Hechte, Rotaugen…) Gewässerboden: 1. Am Ufer - Röhrichtzone (Schilfrohr, Rohrkolben, Libellen, Graureiher, Bisamratte…) 2. Im Flachwasser - Schwimmblattzone (Wasserknöterich, Gelbe Teichrose, Rückenschwimmer, Wasserspinne, Egel, Kaulquappen, Seefrosch, Teichmolch, Blässhuhn…) 3. Im tieferen Wasser - Tauchblattzone (Astalge, Kanadische Wasserpest, Wasserskorpion, Posthornschnecke, Gemeine Teichmuschel, Haubentaucher…) 4. Boden der Tiefenzone - Profundal (Schwämme, Nesseltiere, Moostierchen, Schlammröhrenwurm, Wels…) |
Gefahren | leer |
leer |
Klimawandel | - Veränderung der abiotischen Faktoren - Erhöhung des Meeresspiegels - Gefahr für viele Meeresvewohner | Temperatur steigt, wodurch der Sauerstoffgehalt sinkt, da er sich in warmen Wasser schlechter lösen kann. Hohe Temperaturen regen den Stoffwechsel an -> weniger Sauerstoff in der Tiefe |
Verschmutzung durch Plastik | - Plastik gelang auf viele Wege in das Meer - zerreibt sich zu Mikropartikeln und kann sich nicht zersetzten - große Gefahr für die Meeresbewohner |
Gelangt über Abwasser, Schifffahrt und Besucher in Seen - zerreibt sich im See, sodass Mikroplastik entsteht → Große Gefahren für die Lebewesen in Seen |
Überfischung | - Viele Fische sind vor den Aussterben bedroht - Der Fang ist meist größer als die Nachwuchsrate - Benutzung großer Schleppnetzte (viel Beifang) | - gezielter Fischfang von begehrten Arten, insbesondere Raubfische - keine Schleppnetze = weniger Beifang - neue Arten werden in andere Ökosysteme eingesetzt ( z.B. für Angelsport und Fischfang) - diese sind angepasster und verdrängen die ursprünglichen Arten |
Eutrophierung | Bildung von Todeszonen | - Überdüngung mehr Biomasse im See → erhöhter Stoffwechsel → weniger Sauerstoff → direktes "Umkippen" des Sees, da diese meist kleiner als die Meere sind (Auswirkungen dadurch "schlimmer") |