Fauna

Die Gesamtheit aller Tiere in einem Gebiet bezeichnet man als Fauna. Die Fauna in den Ozeanen ist sehr vielfältig und artenreich. Von den rund 8,7 Millionen bekannten Arten sind ca. 2,2 Millionen Meerestiere. Den größten Anteil an den Meereslebewesen stellen die Meeresmikroben Mikroorganismen im Meerdar. Fische machen ca. 12% der Meerestiere aus.


Auch heutzutage werden immer wieder neue und vermeintlich ausgestorbene Tierarten(z.B.Quastenflosser), vor allem in der Tiefsee, gefunden.


Allgemein geht man davon aus, dass das Leben in den Ozeanen entstanden ist und verschiedene Organismen irgendwann auf das Land "ausgewandert" sind. Dort haben sie sich weiterentwickelt und sind teilweise auch wieder ins Meer zurückgekehrt. Viele Knochenfische oder auch Delfine stammen von Formen ab, die ursprünglich an Land gelebt haben.
Die Meereslebewesen werden in drei Gruppen unterteilt: Plankton, Nekton und Benthos. Zum Plankton gehören die Lebewesen, die sich nicht selbstständig im Wasser fortbewegen können und in allen Schichten umhertreiben. Demnach zählen auch Quallen, die teilweise auch bis zu 5m und größer werden können, zum Plankton.


Das Plankton wird je nach Größe noch in Pikoplankton, Nanoplankton, Mesoplankton, Makroplankton, Megaplankton und Megaloplankton unterschieden.


Nekton sind größere Lebewesen, welche die Fähigkeit haben, sich selbstständig im Wasser zu bewegen, also zu schwimmen. Sie bilden die überwiegende Zahl der Konsumenten 1. Ordnung im Nahrungsnetz. Manche Vertreter der Nektons zählt man im Larvenstadium zum Plankton.


Benthos sind die Lebewesen, die über, am oder im Meeresboden leben. Auch sie werden je nach Größe in Mikrobenthos, Meiobenthos und Makrobenthos unterteilt.


Meerestiere haben meistens einen geringeren Salzgehalt als das umgebene Wasser. Sie sind dem Wasser gegenüber hypotonisch. Damit sie nicht austrocknen, trinken sie große Mengen an Salzwasser und scheiden den Großteil des Salzes über die Kiemen und den Urin wieder aus. Es gibt allerdings auch isotonische Meerestiere wie z.B. Seesterne.


Auch Schildkröten, Robben, Eisbären und bestimmte Seevögel (z.B. Pinguine) werden zu den Meerestieren gezählt, da sie sich überwiegend in Meeresnähe aufhalten und Teil des marinen Nahrungsnetzes sind.

Gruppen von Meerestieren

Zooplankton sind tierische Organismen, die freischwebend im Wasser leben. Sie gehören neben dem Phytoplankton zu den größten Produzenten organischen Materials im marinen Ökosystem. Es ernährt sich hauptsächlich von Phytoplankton. Viele Tiere des Nekton oder Benthos sind im Larvenstadium temporär Zooplankton. Schwämme sind festsitzende niedere Organismen, die noch kein richtiges Gewebe haben. Sowohl Größe (2cm-2m) wie auch Gestalt (trichter- röhrenförmig, Klumpen etc.) und Farbe (rot, violett, gelb, weiß) können variieren. Sie leben, bis auf wenige Ausnahmen, im Salzwasser. Ihre Nahrung nehmen sie durch Filtration auf. Schwämme wachsen oft in Kolonien zusammen. Sie sind teils getrennt geschlechtlich und teils Zwitter. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung wird der Samen zusammen mit der Nahrung eingestrudelt und verschmilzt dort mit den Eiern. Zu den Nesseltieren zählen unter anderem Quallen, Korallen und Anemonen. Sie sind durch den Besitz von Nesselkapseln gekennzeichnet, welche sie entweder zur Verteidigung oder zum Paralysieren oder Töten der Beute verwenden. Sie ernähren sich vorwiegend von Zooplankton, jedoch können größere Nesseltiere auch größere Beute wie z.B. Fische fangen. Sie vermehren sich meistens ungeschlechtlich, eine geschlechtliche Fortpflanzung ist jedoch auch möglich. Unter den Gliederfüßern haben die Krebstiere die meisten marinen Vertreter, aus den anderen Gruppen gibt es nahezu keine marinen Arten. Sie leben sowohl im Süß- als auch im Salzwasser. Der Körper der Krebstiere besteht, wie bei allen Gliederfüßern, aus Segmenten, die durch einen Kopf- und einen Endabschnitt begrenzt sind. Sie besiedeln Gewässerboden, Riffe, Felsspalten. Ihre Nahrung wie z.B. Asseln oder Würmer packen Sie mit ihren Scheren, mit denen sie auch Gehäuse von Schnecken knacken können. Die bekanntesten Vertreter der Stachelhäuter sind Seesterne und Seeigel. Ihren Namen haben sie von den Stacheln, die aus dem Skelett hervorgewachsen sind. Sie leben, bis auf einige Tiefseearten, auf dem Boden. Sie ernähren sich zum einen durch Filtration, Seeigel weiden mit ihren Zähnen Algen und Nahrungsstoffe vom Stein ab, Seesterne jagen aktiv andere Seesterne und Muscheln und einige andere Arten schlucken Meerboden und entnehmen diesen die organischen Bestandteile. Zu den marinen Vertretern der Weichtiere gehören die Kopffüßer (Kraken, Kalmare etc.), Schnecken und Muscheln. Der Körper ist ohne innere Skelettelemente und durch die haut gegen die Umwelt abgeschirmt. Viele Schnecken, die Mehrheit der Muscheln und alle Kopffüßer sind getrennt geschlechtlich. Muscheln und Schnecken sind größtenteils Filtrierer, während die Kopffüßer aktive Räuber sind, die sich von tierischer Nahrung ernähren. Zu den Wirbeltieren zählen neben den Fischen auch die Meeressäuger (Wale, Robben, Seekühe, Seeotter). Sie ernähren sich von Plankton, Insektenlarven, Schnecken, Muscheln oder anderen Wirbeltieren. Friedfische ernähren sich nur von Plankton, Insektenlarven, Muscheln und Schnecken, während die Raubfische auch andere Fische fressen. Auch bei den Meeressäugern gibt es sowohl Herbivoren wie auch Karnivoren. Seekühe ernähren sich ausschließlich von Pflanzen wie z. B. Algen und Seegräser. Robben und die meisten Zahnwale jagen Fische und andere Meerestiere. Die Bartenwale ernähren sich hauptsächlich von Krillkrebsen, die sie aus dem Wasser filtern.

Nahrungskette

Die Nahrungsketten sind eine lineare Darstellung der stofflichen und energetischen Beziehungen zwischen Organismen eines Ökosystems. Sie werden in Trophie-Ebenen eingeteilt. Unten stehen die Produzenten, danach kommen die Konsumenten und am Ende die Destruenten, die in diesen Beispielen jedoch fehlen. Die realen Beziehungen sind allerdings wesentlich komplexer, als man sie in Nahrungsketten darstellen kann.

Nahrungsnetz

Nahrungsnetze stellen die Nahrungsbeziehungen zwischen Organismen eines Ökosystems dar. Im Gegensatz zu Nahrungsketten werden die Beziehungen hier mehrdimensional dargestellt und spiegeln so die Wirklichkeit besser wieder. Es gibt weder einen Anfangs- noch Schlusspunkt. Die Ordnung von Produzenten, Konsumenten und Destruenten wird jedoch trotzdem eingehalten. Die Pfeile sind eine direkte Nahrungsbeziehung wie z.B. der Eisbär frisst Robben. Doch auch Nahrungsnetze können aufgrund der Komplexität und Vielfalt der Ökosysteme die realen Verhältnisse nur schwer darstellen.